Leasing für Selbständige: Vorteile, Voraussetzungen und Tipps
Selbständige stehen vor vielen Herausforderungen, besonders bei der Finanzierung. Leasing für Selbständige kann eine attraktive Lösung sein, um notwendige Investitionen zu tätigen, ohne das Eigenkapital zu belasten. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Leasing für Selbständige wissen müssen.
Was ist Leasing und warum ist es für Selbständige interessant?
Leasing ist eine Finanzierungsform, bei der ein Leasingnehmer (Selbständiger) ein Fahrzeug oder ein anderes Wirtschaftsgut gegen eine monatliche Leasingrate von einem Leasinggeber (Leasinggesellschaft) nutzt. Für Selbständige bietet Leasing eine attraktive Möglichkeit, ihren Fuhrpark zu modernisieren, ohne hohe Investitionskosten tragen zu müssen. Doch neben Firmenfahrzeugen gibt es zahlreiche andere Investitionen, die Selbständige über Leasing finanzieren können.
Vorteile des Leasings für Selbständige
- Liquidität schonen: Anstatt eine hohe Summe für den Kauf eines Fahrzeugs oder anderer Ausrüstungen auszugeben, zahlen Selbständige monatliche Raten. Dadurch bleibt mehr Kapital für andere betriebliche Ausgaben verfügbar.
- Steuerliche Vorteile: Leasingraten können vollständig als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Dies reduziert die Steuerlast und kann zu erheblichen finanziellen Vorteilen führen.
- Planungssicherheit: Die monatlichen Raten sind fest und kalkulierbar. Es entstehen keine unvorhergesehenen Kosten, was die finanzielle Planung erleichtert.
- Aktuelle Technik und Ausstattung: Leasingverträge haben oft eine Laufzeit von 2-4 Jahren. Danach können die geleasten Objekte gegen neue Modelle getauscht werden, was die Nutzung stets aktueller Technik ermöglicht. In aller Regel haben Leasingnehmer am Ende der Laufzeit aber auch die Möglichkeit den Vertrag zu verlängern oder das Leasingobjekt zu übernehmen.
- Wartung und Service: Viele Leasingverträge beinhalten Wartungs- und Serviceleistungen. Dies reduziert den organisatorischen Aufwand und sorgt für eine kontinuierliche Einsatzfähigkeit der Ausrüstung. Wenn Ihnen dies wichtig ist, achten Sie beim Abschluss eines Leasingvertrages genau auf die Details und prüfen welche Leistungen in der Leasingrate inkludiert sind.
Nachteile des Leasings für Selbständige
- Kein Eigentum: Am Ende der Leasinglaufzeit gehört das geleaste Objekt nicht dem Leasingnehmer. Ein möglicher Wiederverkaufswert kann somit nicht realisiert werden.
- Vertragsbindung: Vorzeitige Kündigungen sind oft nur gegen hohe Gebühren möglich. Dies kann problematisch sein, wenn sich die geschäftliche Situation ändert.
- Kosten bei Beschädigungen: Für Schäden an den geleasten Objekten kann der Leasingnehmer verantwortlich gemacht werden, was zusätzliche Kosten verursachen kann.
Leasing für Selbständige: Voraussetzungen
Um Leasing in Anspruch nehmen zu können, müssen Selbständige bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- Gewerbeanmeldung: Ein Nachweis über die Gewerbeanmeldung oder den Freiberuflerstatus ist erforderlich.
- Bonität: Die Leasinggesellschaft prüft die Bonität des Selbständigen. Eine positive Schufa-Auskunft und ein entsprechender Bonitätsnachweis sind oft notwendig.
- Einkommensnachweise: Häufig werden Einkommensnachweise der letzten Jahre verlangt, um die Zahlungsfähigkeit sicherzustellen.
- Unternehmenslaufzeit: Viele Leasinggeber setzen voraus, dass das Unternehmen bereits seit mindestens 1-2 Jahren besteht, um die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Es gibt jedoch auch Leasinggesellschaften, die Leasing für Existenzgründer ermöglichen.
Bonität und ihre Bedeutung für Selbständige
Die Bonität spielt eine entscheidende Rolle beim Leasing für Selbständige. Sie gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit und die Fähigkeit, die monatlichen Raten zu bezahlen. Selbständige mit einer guten Bonität haben bessere Chancen auf günstige Leasingkonditionen. Hier einige Tipps zur Verbesserung der Bonität:
- Pünktliche Zahlung von Rechnungen: Achten Sie darauf, alle Rechnungen und Verbindlichkeiten fristgerecht zu bezahlen.
- Keine negativen Schufa-Einträge: Vermeiden Sie Schulden oder Kreditrückstände, die zu negativen Schufa-Einträgen führen können.
- Gute Finanzplanung: Eine solide Finanzplanung und ein positiver Jahresabschluss erhöhen die Chancen auf eine gute Bonität.
Beispiele für Investitionen, die über Leasing finanziert werden können
- Firmenfahrzeuge: Das Leasing von Firmenfahrzeugen ist der häufigste Anwendungsfall. Es ermöglicht Selbständigen, stets aktuelle Modelle zu nutzen und gleichzeitig ihre Liquidität zu schonen.
- Büroausstattung: Hochwertige Büromöbel, ergonomische Stühle, moderne Schreibtische und Konferenzraumausstattung können ebenfalls geleast werden. Dies sorgt für eine professionelle Arbeitsumgebung ohne hohe Anfangsinvestitionen.
- IT-Ausstattung: Computer, Laptops, Drucker, Netzwerktechnik und andere IT-Komponenten sind essenziell für viele Unternehmen. Durch IT-Leasing können Selbständige stets auf dem neuesten Stand der Technik bleiben.
- Maschinen und Werkzeuge: Für Handwerker und Produktionsbetriebe kann das Leasing von Maschinen und Spezialwerkzeugen eine sinnvolle Finanzierungslösung darstellen. Dies gilt insbesondere für teure Geräte, die regelmäßig erneuert werden müssen.
- Kommunikationssysteme: Telefonanlagen, Smartphones und andere Kommunikationssysteme können ebenfalls geleast werden. Dies ermöglicht eine effiziente und moderne Kommunikationstechnologie.
- Medizintechnik: Ärzte und Heilberufler können teure medizinische Geräte wie Röntgenapparate, Ultraschallgeräte oder Zahnarztstühle leasen, um immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.
Leasing vs. Kauf: Was ist besser für Selbständige?
Ob Leasing für Unternehmen oder Kauf die bessere Wahl ist, hängt von der individuellen Situation und den geschäftlichen Anforderungen ab. Beim Kauf geht das geleaste Objekt ins Eigentum über, was langfristig eine Wertanlage darstellen kann. Leasing hingegen bietet Flexibilität und steuerliche Vorteile, die insbesondere für Selbständige mit wechselnden Einkommenssituationen attraktiv sein können.
Leasing kann für Selbständige daher eine sinnvolle Alternative zum Kauf sein, insbesondere wenn die Vorteile wie Liquiditätserhalt, steuerliche Absetzbarkeit und Planungssicherheit überwiegen. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Bedürfnisse und die finanzielle Situation genau zu analysieren, um die beste Entscheidung zu treffen.
Tipps für Selbständige beim Leasing
- Vergleich verschiedener Angebote: Es lohnt sich, mehrere Leasingangebote einzuholen und die Konditionen sorgfältig zu vergleichen. Achten Sie dabei nicht nur auf die monatlichen Raten, sondern auch auf mögliche weitere Kosten. Gerne bieten Händler im Rahmen der Absatzfinanzierung ihren Kunden auch selbst direkt eine Finanzierungsoption mit an. Oft ist es hilfreich bei der Auswahl auf einen unabhängigen Partner zurückzugreifen, der für Kunden das bestmögliche Ergebnis erzielt.
- Laufzeit: Wählen Sie eine Laufzeit, die zu Ihrer Situation und Planung passt.
- Inklusivleistungen prüfen: Achten Sie darauf, ob Service- und Wartungsleistungen im Vertrag enthalten sind. Ein umfassendes Servicepaket kann langfristig Kosten sparen und den organisatorischen Aufwand reduzieren.
- Steuerberater konsultieren: Beziehen Sie Ihren Steuerberater in die Entscheidung mit ein. Er kann Ihnen dabei helfen, die steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen und die beste Finanzierungsform für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.
Leasing für Selbständige bietet viele Vorteile, insbesondere in Bezug auf Liquidität und die steuerliche Belastung. Es ermöglicht die Nutzung modernster Technik und bietet eine hohe Planungssicherheit. Dennoch sollte die Entscheidung für oder gegen Leasing gut überlegt sein. Durch sorgfältigen Vergleich der Angebote und Beratung durch einen Steuerberater können Selbständige die für sie optimale Lösung finden und ihre Betriebsmittel effizient gestalten.
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